Was genau ist eigentlich Driften?

 

Nun, grundsätzlich ist das recht schnell reklärt:

Ziel des Driftens ist es, das Fahrzeug in einer Kurve seitlich zur eigenen Längsachse zu bewegen.

 

Um das Auto ausbrechen zu lassen gibt es einige Möglichkeiten. Die häufigste ist das kurze Einlenken vor der Kurve. Bricht das Heck aus, ist gegenzulenken, um zu verhindern, dass sich das Fahrzeug um seine eigene Achse dreht. Zu starkes Gegenlenken ist dabei zu vermeiden, da das Fahrzeug ansonsten geradeaus oder in die andere Richtung fährt. Der Driftwinkel kann durch das Spielen mit dem Gas korrigiert werden. Das Korrigieren mit der Lenkung sollte vermieden werden, lässt sich aber nicht immer verhindern. Im Idealfall befindet sich das Fahrzeug im Laufe einer Runde durchgängig im Drift, ohne Geradeausfahrt - egal ob beim Echten oder beim RC-Drift.

 

Soweit so gut, aber man muss zwischen zwei verschiedenen Möglichkeiten des RC-Driftens unterschieden:

Man kann mit vielen Modellen durch eine Kurve driften, aber man kann nicht mit allen eine Runde auf einer Driftstrecke nonstop driften. Den Anfang machen viele auf einem Parkplatz mit einem Modell, bei dem in der Beschreibung das Wort "Drift" vorkommt - wie auch zu Beispiel unser Mike.

Das alleine "rumdriften" macht anfangs schon Spass. Aber wenn man dann mit anderen driftet und dann sieht wie die im Tandem (zu zweit nebeneinander) oder im Train (mehrere Autos hintereinander) um die Kurven driften, dann sind das schon zwei Welten. Deshalb muss man auch schon unterscheiden was man machen möchte, bevor man sich an den Kauf eines Modells macht - nicht jedes Modell, das sich "Drift" nennt ist für beide Arten zu gebrauchen. Das "richtige" Driften verlangt nach einem Chassis, welches sehr vielfältige Einstell- und Umbaumöglichkeiten bietet. Für das einfachere driften - nennen wir es mal liebevoll "auf dem Parkplatz rumrutschen" - sind auch einfachere Modelle geeignet. Natürlich ist für viele das schon Spass genug, aber wer sich richtig mit dem Driften auseinandersetzen möchte, dem sei geraten sich ein Chassis zuzulegen, das auch wirklich für das Driften ausgelegt ist. Leider haben schon viele das tolle Hobby wieder aufgegeben, weil es mit einem einfachen Chassis einfach auch keinen Spass macht. Nicht überall wo "Drift" drauf steht ist auch "Drift" drin ;-)

 

Die von uns sog. einfachen Drift Chassis sind meistens Chassis, die eigentlich aus dem Tourenwagenbereich kommen und mit Kunststoffreifen, evtl. gesperrten Differentialen und ein paar anderen Kleinigkeiten "driftfähig" gemacht wurden. Echte Drift-Chassis sind von vorne herein auf das Driften ausgelegt. Die Unterschiede der Chassis sind für Laien relativ schwer zu erkennen. Die Flexibilität eines Drift-Chassis unterscheidet sich gravierend von dem der Tourenwagen. Auch der Lenkeinschlag ist von vorne herein weitaus höher, da dieser für den Drift absolut unumgänglich ist. Als Beispiel genügen beim Tourenwagen bereits 20-30° Lenkung, wo beim Drift mit CS mindestens 40° von Nöten sind. Bei RWD noch weitaus mehr - sogar bis zu 85°. Des Weiteren spielt die Achs- und Lenkgeometrie eine sehr große Rolle. Auch die Gewichtsverteilung ist nicht zu vernachlässigen, wobei es hier vor allem auf die Ausgeglichenheit von links und rechts ankommt. Mit der Gewichtsverlagerung von vorne und hinten kommt es dann auch sehr statk auf das Chassis an. Hierbei ist ausschlaggebend wo z.B. der Motor sitzt und ob man mehr oder weniger Grip benötigt. Das Thema Setup ist ein sehr wichtiges und auch am Anfang nicht leicht zu verstehen, weshalb man sich hierbei am Besten Hilfe holt, bevor man ein Chassis unfahrbar verstellt - was bei gebraucht gekauften Chassis leider sehr oft vorkommt.

 

Wer Interesse am Driften hat, sollte sich bei einem der Drift Teams oder Drift Hallen melden. Dort wird einem auf jeden Fall geholfen. Dazu haben wir auch eine Übersicht von Drift Strecken zusammengestellt - aber auch Teams ohne eigene Strecke - wie zum Beispiel wir - sind gerne bereit euch zu helfen und stehen Euch mit Tips, Rat und Tat zur Seite. Jeder Drifter freut sich, wenn man einem Neuling den Einstieg in das Hobby leichter machen kann.

 

Auf Wikipedia gibt es da auch einen kleinen allgemein gehaltenen Beitrag, der sogar ein wenig ins Detail, z.B. für die Antriebe, geht.

Ein anderer Beitrag ist auf World-Modellbau zu finden, der sich aber eher auf die einfachere Art des Driftens bezieht (schon alleine daran zu sehen, was für Modelle dort empfohlen werden).